Tuesday, March 28, 2017

Tag 8: Busfahrer

Lied des Tages

Heute war einer der ungewöhnlicheren Tage. Schon beim Aufstehen machte sich mein rechtes Knie wieder deutlich bemerkbar, daher entschloss ich mich, es heute lieber langsamer angehen zu lassen und den Zug zu nehmen. Der Himmel war morgens noch klar, aber die Aussicht im Gebirge von Regenschauern durchnässt zu werden, während sich die Kniesituation durch weitere Belastung wahrscheinlich nicht verbessern würde.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging ich zum Bahnhof... und wurde pormpt abgewiesen. Fahrräder nur auseinandergebaut und komplett eingepackt. Und in meinem Fall selbst dann wahrscheinlich nicht, da das Gerät schlicht zu groß ist. Das ging so ziemlich gegen alles, was mir meine japanischen Kontakte, Reiseberichte im Internet und die Angestellten des Hotels (vorm Bahnhof) erzählt hatten, also habe ich wohl einen besonders strikten Kontrolleur erwischt. Die Alternative waren Busse, aber auch hier musste erstmal lange verhandelt werden, bis ich schließlich an Bord gelassen wurde. Dank der Hilfe der örtlichen Touristeninfo wurde ich aber schließlich doch noch hineingelassen.
Im Bus traf ich auf Tadashi, einen japanischen Reisenden. Er musste nach kurzer Zeit wieder aussteigen, hinterließ mir jedoch seine Kontaktdaten und empfahl mir, mich in Tokio (seinem Wohnort) mal zu melden.


Der Rest der Fahrt war recht ereignislos, was mich tatsächlich ein wenig frustrierte. Der groß angekündigte Regen entpuppte sich als 2 kleine Schauer, und die Strecke war, von 2 Anhöhen abgesehen, größtenteils flach. An und für sich wäre es letztendlich also kein Problem gewesen, die gesamte Strecke zu radeln, dachte ich. Beim Aussteigen in Kutchan und den 7 km zu meiner Unterkunft belehrte mich mein Knie jedoch wieder eines besseren.



Ich musste ziemlich einseitg fahren, aber ich erreichte die Unterkunft doch deutlich früher als angenommen. Nach ein paar Soba-Nudeln zum Mittag freundete ich mich sehr schnell mit der örtlichen Crew der Lodge an. Im Austausch gegen etwas Medizin erzählte ich ihnen von meinen letzten Reisen (anscheinend war das Thema des Tages vor meiner Ankuft die Route 66). Gegen Abend wurde ich von den Angestellten zum Essen eingeladen, jeder hatte ein wenig vorbereitet, und es gab eine ordentliche Sammlung an Leckereien.


Es folgten ein paar interessante Gespräche über Anime, YouTube und Filme, sowie ein paar Runden Switch... Hätte wirklich nicht erwartet, so eine bunte Runde zu treffen und so schnell mit eingebunden zu werden. Es ist irgendwie schade, dass ich morgen weiter muss, aber ich habe einen Flug in Nagasaki zu erwischen... Nichtsdestotrotz, der Gedanke hier etwas mehr Zeit zu verbringen ist echt attraktiv, die Menschen sind supernett, die Landschaft super, und anscheinend kann man hier ausgesprochen gut Skifahren. Ich komme sicher eines Tages wieder zurück, so viel steht fest!

Morgen muss ich irgendwie 110 km bis nach Yakumo schaffen. Einerseits habe ich gestern erst 107 gemacht, andererseits ist das Gelände morgen wahrscheinlich hügeliger, und irgendwas sagt mir, dass mein Knie morgen immernoch keine Ruhe geben wird. Diesmal gibt es auf den ersten Blick aber wohl keine Ausweichmöglichkeiten wie Bus und Bahn. Nach dem heutigen Ausruhen sollte ich also besser genug Energie haben, um das durchzuziehen.

Hier natürlich noch das Video (aufgrund der Situation diesmal etwas kürzer):

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