Friday, March 31, 2017

Tag 11: Der Anfang von Honshū

Lied des Tages

Heute war der erste Tag in Honshū, und mit Hachinohe als Ziel galt es, etwas über 100 km zu überwinden. Durch die späte Ankunft gestern habe ich leider nicht "richtig" zu abend essen können, und nicht mein volles Pensum an Schlaf bekommen können. Zusammen mit der Biestigkeit des gestrigen Wetters startete ich heute (trotz voller Ausnutzung des Frühstücksbüffets ) nicht ganz bei 100% Leistungsfähigkeit, insbesondere das Knie machte wieder auf sich aufmerksam.
Wettermäßig war es den ganzen Tag über bedeckt, abgesehen von 2 kleinen Regenschauern und einem kurzen Moment, in dem die Sonne durchkam. Die Temperaturen schwankten zwischen 4 und 8 Grad, was immernoch stark an Hokkaido erinnert.
Hachinohe selbst liegt an der Ostküste Japans, dementstprechend hatte ich die Wahl, grob der Küste zu folgen, oder eine kürzere (aber gebirgigere) Route landinwärts zu nehmen. Ich entschied mich für die Küstenroute, nicht zuletzt um meine Beine nicht zu überlasten.
Beim Verlassen von Aomori sah ich schon ein vielversprechendes Schild:


Tatsächlich führt die Route 4 ziemlich genau nach Tokio, aber da sie zwischenzeitlich zur Schnellstraße wird, kann ich nicht einfach die nächsten paar hundert km der Nase lang fahren.
Der Weg selbst war hügelig, aber machbar, und die Landschaft zeichnete sich im Vergleich zu Hokkaido durch ein paar Nadelwälder und (in den niedrigeren Lagen zumindest) durch einen deutlichen Mangel an Schnee aus. Die paar Städte die ich passierte erinnerten dafür sehr an das, was bisher kam: Recht verschlafen, viele geschlossene Geschäfte und mehr verfallene Häuser, als mir lieb ist. Teilweise hatten die Häuser hier aber auch eine etwas traditioneller inspirierte Architektur:


Grundsätzlich hielt sich alles in spätherbstlichen Brauntönen, von Frühling war bisher keine Spur. Tja, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt...
Vom allgemeinen Autoverkehr (und ein paar wenigen lokalen Radfahrern) abgesehen, war die Tour wieder recht menschenleer. Mir fiel aber (mit meinen begrenzten Japansichkenntnissen) auf, dass alle Orte in der Gegend nach Zahlen benannt waren (Hachi(8)nohe, Go(5)nohe, Ni(2)nohe), auch mit den entsprechenden Kanji im Ortsnamen. Konnte bisher leider nicht herausfinden, warum das so ist. Seltsam seltsam...
Gegen Nachmittag ging es vom Knie her etwas besser, und auch die Straßen hatten fast durchgehend asphaltierte Nebenwege, aber obwohl ich vom Tempo her etwas anziehen konnte hatte ich doch schon einiges an Zeit verloren.
Ich erreichte Hachinohe ziemlich fertig und ausgehungert gegen 18 uhr, und suchte (nach ein wenig Aufwärmen) nach Proteinreichen Essmöglichkeiten in der Nähe. TripAdvisor hatte leider nur ein paar Kleinstgeschäfte auf dem Radar, also entschloss ich mich mal die japanische Variante von McDonalds zu testen. Ergebnis: Die Auswahl ist deutlich beschränkter als bei uns, und da der aktuelle besondere Burger ausverkauft war, begnügte ich mich mit einem Big Mac und 15 Nuggets, und ja, es schmeckt genau wie bei uns (und in den USA, und Großbritannien etc.).
Jetzt wird erstmal Schlaf nachgeholt, die morgige Tour nach Morioka wird mit 116 km noch etwas happiger

Aber davor noch das aktuelle Video:

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