Heute war wie erwartet der bisher eindeutig anstrengendste Tag der Reise. Das Ziel war Skellefteå, 127 km entfernt von Umeå.
Die Route führte diesmal nicht weiter auf der E4, da diese der Küstenlinie
folgte und somit einen größeren Bogen nach Osten machte. Stattdessen ging es
querfeldein über Landstraßen und Feldwege nach Norden.
Laut Google Maps wäre die Strecke größtenteils flach, und auch wenn es
durchaus einige Hügel gab, so war es allgemein doch angenehmer als die letzten
Tage. Das Wetter war milder als geplant, der Tag startete wie gewohnt klar mit
ordentlichem Gegenwind und zog sich zum Mittag hin zu. Nachmittags klärte es
aber weitestgehend auf und der Wind ließ spürbar nach, sodass die Temperaturen
auf sommerliche 15 Grad stiegen.
Mein Mittagessen waren zwei kleine Supermarktsandwiches in Bygdsiljum (ich
habe keine Vokale vergessen, der Ortsgründer eventuell schon), und nach einem
kurzen und netten Gespräch mit einem lokalen Iren ging es auch schon weiter.
Die Gegend heute war allgemein Recht einsam, es gab natürlich vereinzelte
Dörfer, aber da der Großteil des Verkehrs auf der Schnellstraße stattfindet,
sah ich gar nicht Mal so viele Autos.
Gegen 19 Uhr verschwand die Sonne hinter den Bäumen, und die Temperaturen
fielen schlagartig auf 8 Grad. Trotz dickerer Klamotten als gestern zehrte
diese Temperatursturz sehr an mir, insbesondere da ich an diesem Punkt schon
über 100 km auf dem Buckel hatte und meine Reserven fast aufgebraucht waren.
Um kurz nach halb 8 hatte ich aber endlich mein Ziel erreicht.
Eine schnelle Dusche später ging es direkt nach nebenan zum Abendessen. In
meiner Streckenplanung gibt es praktisch nur noch einen Tag der von der
Distanz her mit heute vergleichbar ist, aber das ist ein Tag an dem es
tendenziell bergab geht. Ein anderes Problem sind eher Hotels, eins in einem
kleinen Ort in den Bergen scheint nämlich ausgebucht zu sein... Ich werde
morgen ein wenig telefonieren müssen, falls es hier keine Alternative gibt
käme ein 144 km Tag anstelle von zwei 70 km Tagen auf mich zu. Insbesondere in
den Bergen hinter dem Polarkreis könnte dies die Grenze des möglichen
überschreiten.
Aeon
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