Thursday, June 12, 2014

Tag 3: Kein guter Anfang

Der heutige Tag lässt sich unterm Strich wohl am besten mit dem Wort "stressig" zusammenfassen. Aber auch wenn ich gerade etwas entnervt bin versuche ich mal den Tag so neutral wie möglich Revue passieren zu lassen.
Der Plan für den Tag war es, über den queens blvd nach Manhattan zu kommen,  nördlich durch den central Park bis zur George Washington bridge zu fahren und dann in New Jersey einen weg nach Südwesten nach Philadelphia zu finden. Bereits während des Frühstücks lief im fernsehen ein Bericht über einen schweren Unfall auf ebendieser Brücke,  die daher bis auf weiteres gesperrt war. Wenn man sich die Zeit nimmt stellt man fest dass es keine anderen Brücken als diese in der Nähe gibt, und die Alternativen nur aus Tunneln bestehen, in denen Fahrräder nicht zugelassen sind. Ich musste also pokern, dass die Brücke in der zeit die ich bis dorthin bräuchte wieder funktionstüchtig wäre.
Ich brach um kurz nach 7 vom hotel aus auf, das Wetter war nebelig und es nieselte die meiste zeit, was man auf den Fotos vielleicht erkennt. Der morgendliche Verkehr war äußerst zäh, ich kam leider nicht so gut voran wie ich dachte, aber am späten Vormittag war ich an der GW-bridge, und sie wurde gerade wieder teilweise geöffnet. Das Glück war wieder auf meiner Seite (dachte ich). Als ich in New Jersey nach dem groben weg Richtung Philly fragte, konnte mir niemand helfen, kein Passant, Polizist, ja noch nicht einmal die Inhaber eines fahrradladens konnten mir einen weg ausser den Schnellstraßen vorschlagen. Da interstates nicht mit dem Fahrrad befahrbar sind, entschied ich mich für die Route 1, welche ziemlich genau nach Philly führt. Aber auch erstmal aus New Jersey herauszukommen entpuppte sich schnell als Albtraum. Die Beschilderung hier lässt wirklich zu wünschen übrig... Als ich dann um halb 3 auf der Route 1 war, stellte ich fest,  dass es sich hierbei um eine 3 spurige Schnellstraße handelt. Ich fragte immernoch nach alternativen,  bekam aber immer dieselben verwirrten blicke und die aussage, dass sie keinen anderen Weg kennen und überhaupt nur mit dem Auto aus der Stadt herausfahren.
Also fuhr ich los... Es stimmt was man hört, die amerikanischen Autofahrer sind keine Radfahrer gewöhnt, da die Infrastruktur hier das Radfahren extrem unattraktiv macht wird sich das auch so schnell nicht ändern. Ich bin 3 Stunden lang auf dieser Strecke gen Süden gefahren, während die ganze zeit hupende Autos und trucks dicht an mir vorbeigesaust sind. Ich habe wirklich, wirklich Angst gehabt. So etwas geht auf Dauer nicht gut, nur ein Moment der unaufmerksamkeit und das wars. Morgen werde ich noch ein letztes Stück auf dieser Strecke fahren müssen, da ich es nicht bis Philadelphia geschafft habe, ich befinde mich 20 Meilen vor trenton. Ich hoffe das geht schnell vorbei, derartige Etappen gehören zu den schlimmsten die ich kenne. Hoffentlich wird das alles hinter Washington etwas ruhiger...
Im hotel musste ich feststellen, dass die geldlücke des ticketkaufs immernoch vorhanden ist. Ich kann bis Dienstag kein Geld mehr abheben, und das was ich habe reicht noch für maximal zwei tage. Ich versuche gerade eine Lösung dafür zu finden, aber das alles ist nicht gerade beruhigend.
Und so startet diese Reise... Wünscht mir Glück, ich kanns gerade echt gebrauchen. Ich schreibe morgen wieder über den Stand der Dinge (wenn ich nicht überfahren werde)

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