Monday, April 3, 2017

Tag 14: Beinahe warm

Lied des Tages

Heute ging ziemlich genau da weiter, wo gestern aufgehört hat (okay, ausgeschrieben hört sich das irgendwie selbstverständlich an).
Es war grundätzlich hügeliger als gestern, aber alles in erträglichem Maße. Mein Knie war heute ein klitzekleines bisschen erträglicher... ob das an den Onsen liegt, dem wärmeren Wetter, der flacheren Landschaft, der (trotz gleicher Wirkstoffangaben) höheren Potenz japansicher Schmerzmittel oder einer Kombination von alledem, kann ich nicht abschließend sagen.
Das Wetter war zunächst sonnig, und die Temperaturen schossen schon am Vormittag über 10 Grad hinaus. Als Reaktion wechselte ich zu meiner dünneren Jacke, aber als die Sonne weg war wurde es schlagartig wieder zu kalt dafür. Später kam sie jedoch wieder heraus, und ich wechselte erneut die Mode.
Der Streckenverlauf ähnelte dem von gestern, also abwechselnd Städte und Felder, und ich kam sehr zügig voran.

Just like old times...


Zum späten Nachmittag hin zog es sich jedoch nach und nach immer mehr zu, und die Temperatur fiel auf 5 Grad runter. Kurze Zeit später erreichte ich jedoch schon den Rand von Sendai (wo wieder eine ominöse, riesiege weiße Statue am Horizont lauerte), und für die letzten 10 km (alle innerhalb der Stadt, Sendai ist doch recht groß) wollte ich keinen Garderobenwechsel mehr durchführen, insbesondere da Regen gemeldet war und die ersten Tropfen bereits fielen.



Erreichte mein Hotel gegen 17 Uhr, und nach einigem hin und her fand sich auch ein sicherer Platz für mein Fahrrad. Der nächste Punkt auf der Tagesordnung war natürlich die lokalen Spezialitäten auszukundschaften. Wie sich herausstellt ist Sendai berühmt für gegrillte Ochsenzungen, was schonmal deutlich besser klang als Rei-men. Einen Block neben dem Hotel war ein kleiner, aber renommierter Laden, also ging ich drauf los.



Ich bin zwar kein Experte, aber das war definitiv das kulinarische Highlight bis jetzt! Sehr sehr lecker. Da ich als Gaijin natürlich auf Hilfe angewiesen war, bekam ich etwas mehr Aufmerksamkeit von den dortigen Bediensteten. Ich erzählte ihnen von meinem Vorhaben, und zum Dank bekam ich ein kleines Souvenir und einen herzlichen Händedruck (was in Japan extrem unüblich ist).

Auf dem Rückweg kam ich an einer Arcade vorbei, in der man sich kleine Figuren erspielen konnte, und wer mich kennt kann sich den Rest schon denken. 600 Yen ärmer, aber mit einer überraschend detaillierten Figur (natürlich mit Fahrrad-Thema) in der Hand, ging ich zurück ins Hotel.


Sendai ist tatsächlich eine ausgewachsene Großstadt (knapp über eine Million Einwohner), Nachts ist also viel los, und ich stecke hier mitten im Zentrum. Der Kontrast zu der gähnenden Leere in weiten Teilen von Hokkaido ist ziemlich extrem, aber auch wenn ich kein Stadtmensch bin ist mir dieses bisschen Zivilisation doch etwas lieber. Aber selbst das verblasst natürlich im Vergleich zu Tokio, der (je nachdem wie man rechnet) größten Stadt der Welt... Tja, fehlen nur noch 4 Tage, für 350 km. Das wird schon!


Und zu guter letzt natürlich noch das Video:

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