Monday, April 17, 2017

Tag 28: Vom Regen in die Traufe

Lied des Tages

Heute war wieder einmal einer der härteren Tage. Irgendwie übertrifft sich Japan da jedesmal wieder selbst, besonders wenn man denkt, man hätte schon alles gesehen.
Es ging wie erwartet mit ordentlichem Regen los, die Wettervorhersage war inzwischen aber von "Gewitter am Nachmittag" auf "Gewitter ganztägig" plus Unwetterwarnung geupdated worden.
Nach einer knappen halben Stunde war ich (trotz Regenjacke) ziemlich durchnässt, aber das war nicht mehr der Rede wert. Der Weg selbst führte zunächst durch ein Gebirge nach Matsuyama, danach ging es einen größeren Teil der Strecke am Meer entlang, und zum Schluss ging es nochmal kurz durch die Berge bis hin zum Hafen von Yawatahama. Der Part im Gebirge war vergleichsweise entspannt, es regnete zwar unablässig, was die Aussicht etwas beschränkte, aber man sah noch genug Felsen und Flüsse.






Bei Matsuyama ließ der Regen etwas nach (hörte aber bei weitem nicht auf), und die Wolkendecke wurde ein wenig dünner. Damit konnte ich leben.


Was jedoch etwas problematischer war, ist dass auf der hügeligen Strecke zwischen Matsuyama und der Küste ein Sturm ausbrach. Ich verweise hier auf das Video, um die Sache zu verdeutlichen. Der Wind war so stark, dass Teile des Regenschutzes an meinem Rucksack gerissen sind. Als der Wind kurz nachließ, ging ich in einen kleinen Bambusforst (die Natur rief), und als ich gerade wieder gehen wollte kam der Sturm zurück. Die weit über 10 Meter hohen Pflanzen wurden genau über meinen Kopf gebogen, und ich machte mich bereit, irgendwie auszuweichen, falls etwas fallen sollte. Die Böe ließ aber schnell wieder nach, und ich führte mir vor Augen, dass Bambus ja sehr flexibel ist. Nachdem ich ein Foto von einem kleinen Schrein hinter mir gemacht hatte wurde mir aber bewusst, dass ich vom umgefallenen Bambuspflanzen umgeben war, also sah ich zu, dass ich Land gewann (Wie ich später erfahren habe bin ich anscheinend in einen kleinen Tornado geraten).


Nachdem ich über die Hügel kam und das Meer erreichte, lies der Wind spürbar nach. Damit konnte ich leben.
Was jedoch problematischer war, ist dass der Regen jetzt zurückkam, und zwar heftiger als vorher (Niveau: Maximalstufe der Scheibenwischer). Das zog sich die gesamten 40 km Küste so hin, so dass ich wirklich komplett getränkt war, und meine Schuhe zwischenzeitlich 2 mal ausschütten konnte.



Die letzten 10 km gingen landinwärts, wurden aber durch mehrere Tunnel deutlich erträglicher gemacht. Wind und Regen war ab hier auch wieder handhabbar, aber umgestürzte Bäume am Straßenrand erzählten eine andere Geschichte.
Auf dem letzten Kilometer zum Hafen hin drehte der Sturm jedoch wieder voll auf, ich konnte mich und mein Fahrrad jedoch schnell in Sicherheit bringen. Im Hafenterminal musste ich knapp 2 Stunden auf die nächste Fähre warten, während denen der Sturm draußen immer stärker wütete. Nach einiger Zeit kamen jedoch 2 Backpacker aus Israel, mit denen ich mich länger über dies und das unterhalten habe. Auf dem Boot selbst holte ich mir direkt eine Portion Cup Noodles (habe ich auf den anderen Fähren auch gemacht), aber sobald die Fahrt losging spürte man den Seegang deutlich. Das Schiff schwankte heftigst, und auch wenn ich sonst noch nie Seekrank wurde, lies ich mir schließlich doch noch mal die Nudeln durch den Kopf gehen. Danach ging es besser, aber ich wollte mich doch noch ein wenig ausruhen, wodurch ich den Großteil der Fahrt verschlief.


Bei Beppu war die See zum Glück wieder ruhig, und auch wenn die Stadt noch etwas nass war, waren die letzten 2 km zum Hotel schnell bewältigt. Nach einem kurzen Abstecher ins Onsen bin ich jetzt aber auch entgültig fertig für heute.
Und bevor ichs vergesse:

Die dritte Insel ist geschafft! (Ging diesmal ziemlich flott)


Zu guter Letzt noch das Video:

Bonustrack

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