Sunday, April 9, 2017

Tag 20: Die Prüfung des Fuji

Lied des Tages

Heute war ziemlich genau wie ich es erwartet hatte: Ziemlich hart. Ich konnte zwar eine bessere Route planen (10 km gespart und weniger gebirgig), dafür regnete es den halben Tag ziemlich heftig. Es war kein allzu heftiger Regen, mehr die Art die man unterschätzt, und nach 10 Minuten ist man doch Nass bis auf die Knochen. In Kombination mit dem Stadtverkehr drückte dies meine Geschwindigkeit (und den Fahrkomfort) ziemlich runter.
Nach ca 30 km begann Tokio aber langsam aufzulockern, und die Berge am Horizont gaben sich zu erkennen. Meine Route führte an ein paar Stauseen vorbei, und am ersten war sogar eine Parkanlage voller Wanderer (und Kirschbäume).




Die Blütenblätter fallen inzwischen schon langsam ab, ich hatte also echt gutes Timing. Eine Woche früher oder später, und es wäre definitiv nicht das selbe gewesen.

Die Route war anfangs rech malerisch, was aber auch den Nachteil von vielen Anstiegen und Schlenkern mit sich brachte.





Ich hatte leider nicht die Zeit, große Pausen einzulegen oder die Landschaft groß zu bewundern, denn die Distanz war nach wie vor groß, das Vorankommen langsam und ich nass. Am späten Nachmittag flachte die Straße zum Glück spürbar ab, jedoch wurde es wieder langsam dunkel. Nach dem Regen blieb eine dichte Wolkendecke hängen, und ich war mir gegen Ende des Tages nicht sicher, ob die Wolken tiefer kommen oder ich höher, oder ob die Wolken dunkler werden oder einfach die Sonne weg ist. Meine Intuition war nicht falsch, denn kurz nach Einbruch der Dunkelheit fing es wieder an zu Regnen, zum Glück aber nur kurze Schauer. Die letzten 10 km nach Fujiyoshida gingen Konstant bergauf, und zwar nicht zu knapp.





Ich erreichte meine Unterkunft erst kurz nach 21 Uhr, und nachdem ich etwas gegessen hatte (diesnal wieder unspektakulär) und meine Vorräte wieder aufgefüllt habe, war es schon zu spät für einen Besuch im Onsen. Bedauerlicherweise ist es so finster und verhangen, dass man nicht mal einen Zipfel des Fuji sehen kann. Bin mir aber ziemlich sicher, dass er noch da ist, Fotos folgen also morgen. Falls dieser Eintrag vergleichsweise wortkarg ist, tut mir das leid, aber heute war ein langer, anstrengender Tag, und ich bin leicht müde. Aber nichtsdestotrotz: Die wahrscheinlich längste Etappe der Reise ist geschafft, trotz Regen, Stadtverkehr, Bergen und Dunkelheit, und das ganze ohne irgendwelche Anhalter-Geschichten! Die Rezeption hat nicht schlecht gestaunt, dass ich es aus Tokio an einem Tag geschafft habe (und es gibt keine Fahrradständer, also gibt es wohl nur wenige Bekloppte, die diese Art von Reise zum Fuji unternehmen. Immerhin!

So, jetzt noch ein Video:

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