Monday, April 10, 2017

Tag 21: The long way down

Lied des Tages

Alternativer Titel: Ich glaube ich habe heute 2 Kalorien verbrannt, und das durch das Betätigen der Bremse (aber das wäre etwas zu lang).

Es fing eigentlich recht harmlos an, der morgen war trotz bergluft warm und klar, und schon vom Hotelparkplatz aus hatte man eine tolle Sicht auf den Fuji. Ich startete im Nordosten und musste in den Südwesten, also entschied ich mich für die 10 km kürzere Route nördlich um den Fuji herum. Der Start war etwas langsam, da ich alle paar 100 m anhalten und Fotos schießen musste, aber nach kurzer Zeit zogen Wolken auf, die den Gipfel verdeckten, und danach fand ich mich in einem recht dichten Wald wieder.








 Nein, das ist nich t mein Rad. Es stand abseits der Straße, hinter einem kleinen Hang. Allem Anschein nach stand es nicht lange da, es war sehr sauber, es war aber sonst niemand in der Nähe. Es steckt sicher eine Geschichte dahinter, ich schätze mal jemand hat vielleicht gecampt oder musste es aus anderen Gründen vorübergehend zurücklassen, und unter normalen Umständen hätte es dort auch niemand entdeckt. Vielleicht mache ich mir aber auch einfach zu viele Gedanken...

Der Boden im Wald war felsig und zerpfurcht, und die Felsen dunkel, klare Spuren vulkanischer Aktivität. Es ging immernoch weiter Bergauf, bis man schließlich einen Aussichtspunkt erreichte, von dem man einen guten Blick auf die japanischen Alpen hatte.






Kurze Zeit später ging es dann los, es begann eine ziemlich steile Abfahrt. Es wurde nach einigen Kilometern recht nebelig und ziemlich kühl (vor allem an den Fingern), und ich dachte, es würde bald abflachen. Weit gefehlt. Es ging immer und immer und immer weiter bergab, durch Wiesen, Wälder und Städte. Ich wollte ein zweites Video mit der Abfahrt erstelle, um das zu verdeutlichen, Worte werden der Sache nicht gerecht, aber bedauerlicherweise ist das Netbook nicht dazu imstande (es wird später Nachgeliefert). Es ging über 40 km, bis praktisch an die Küste, mit einem Affenzahn bergab.
An der Küste selbst musste man praktisch nur rechts ab und dem Meer entlang fahren, die Strecke hier war flach und der Wind günstig. Inzwischen war es wieder etwas klarer, und jedes mal wenn ich mich umdrehte (selbst am Meer), der Fuji ragte stets am Horizont hervor.






Trotz allgemeiner Trödelei und vielen Pausen für Fotos erreichte ich Shizuoka bereits um 16 Uhr. Somit hatte ich endlich Zeit, mir nochmal die Organisation für die restlichen Tage durch den Kopf gehen zu lassen. So wie es momentan aussieht könnte das alles hier doch eine sehr knappe Kiste werden. Das ist das erste mal, dass ich eine Reise unternehme bei der das Rückflugdatum von vornherein feststand, und das bereue ich doch irgendwie. Nicht nur, dass ich mich trotz kaputtem Knie abhetzen muss, da keine Zeit für Regenerationsphasen ist (es geht inzwischen besser, nicht gut, aber besser), dann kaum Zeit für Tokio (noch weniger für Kyoto oder Osaka), keine Zeit um härtere Touren kürzer zu schneiden (was Busse und Anhalteraktionen notwendig machte, worauf ich nicht besonders stolz bin), und trotzdem ist jetzt schon klar (da die Autobahnbrücke bei Naruto nicht für Fahrräder befahrbar ist, und die Fähren als Alternative nur zu extrem ungünstigen Zeiten fahren), dass ich vor allem in Kyushu mächtig kürzen muss um es überhaupt zeitig für den Rückflug zu schaffen. Schon eine Woche, oder wenigstens ein Tag extra würde hier mächtig helfen, aber es ist halt wie es ist. Also zusammengefasst: Ich werde es schon rechtzeitig schaffen, aber ich vermisse die Flexibilität bei der Planung, die ich bei meinen anderen Reisen hatte, doch sehr.

Gegen abend wollte ich noch kurz in der Stadt essen, und die ehemalige Nr. 1 von TripAdvisor, ein kleines Japanisches Restaurant, war direkt um die Ecke. Leider war es jedoch deutlich zu voll, und die Bedienungen konnten mich nicht hineinlassen. Die aktuelle Nr.1 war etwas weiter in der Innenstadt, aber dennoch zu Fuß bequem zu erreichen, und gerade heute hatte ich ja die Zeit ein wenig spazieren zu gehen. Es war ein Burgerrestaurant in einem Einkaufszenrum und recht gimmicky, aber das Essen war ziemlich gut, und gar nicht mal teuer (erst recht im Vergleich zu Tokio).



Im Dunkeln ging es dann zurück ins Hotel. Von der Größe her würde ich Shizuoka irgendwo zwischen Fukushima und Obihiro einordnen, die Stadt ist größer und belebter als ich erwartet hätte.

Das war es tatsächlich auch schon für heute, ich werde mir noch ein paar Gedanken machen wo man noch einen Tag einsparen kann, danach geht es (diesmal sogar relativ früh) ins Bett.

Zum Abschluss noch das Video:

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