Saturday, March 9, 2019

Tag 7: Mist

Wandern am Vulkan

Heute war das Tongariro Crossing angesagt, und ich habe mich schon lange auf die vielen Sehenswürdigkeiten dort gefreut. Die Emerald Lakes, der Red Crater und natürlich die Bergspitzen die bei "Herr der Ringe" als Kulisse für Mount Doom fungierten. Tja, leider hab ich davon jetzt genauso viel gesehen wie vorher, aber fangen wir am Anfang an.

Der Tag begann um 4:40, da der Bus zum Startpunkt des Weges bereits um kurz nach 5 losfuhr. Gegen Punkt 7 ging der Fußweg dann los. Die Sicht war weitestgehend klar, es war frisch und leicht windig. Lediglich die Bergspitzen waren noch in Wolken gehüllt, aber dieser löst sich ja normalerweise im Laufe des Vormittags auf.






Somit war ich recht optimistisch, als der Weg hoch und hinein in den Nebel führte. Es wurde immer windiger und kälter, und der Nebel sorgte dafür dass die Klamotten und die Landschaft alle leicht feucht waren. Je höher man kam, desto weniger befestigt war der Weg, sodass man ab einem gewissen Punkt nur Pfosten im Nebel auf losem Schotter folgen konnte. Die Sichtweite wurde ebenfalls immer niedriger. 







Ich marschierte vor mich hin, bis ich nach ein paar Stunden einen schwefeligen Geruch wahrnahm. Ich schaute nach rechts und sah, dass ich praktisch direkt neben einem der Emerald Lakes war. Eigentlich stechen leuchtend türkise Seen in einer kargen Felslandschaft hervor, aber durch den Nebel konnte man fast nichts erkennen. Das hieß aber auch, dass ich bereits am Red Crater vorbeigelaufen war, ohne etwas davon gesehen zu haben. Das gleiche galt natürlich auch für sämtiche Gipfel. Einfach nur traurig. Es waren gerade mal 10 Uhr, daher spielte ich kurz mit dem Gedanken, noch eine oder zwei Stunden zu rasten, bis die Sonne rauskommt und den Nebel auflöst. Aber der heulende Wind, die Nässe durch den Nebel und Temperaturen nahe Null Grad brachten mich dazu, die Idee schnell zu verwerfen.








Auf der Rückseite der Berge ging es dann nach und nach wieder herab, und irgendwann kam man auch wieder unten aus der Wolken-/Nebeldecke hervor und hatte ein wenig Aussicht auf Berge und Seen. Inzwischen machten sich meine Unterschenkel deutlich bemerkbar. Der Weg schlängelte sich den Berg hinunter, und führte schließlich durch einen Wald zur Bushaltestelle. Da es keinen Grund zum Anhalten und Aussicht genießen gab, war ich eine Stunde vor der ersten Rückfahrt vor Ort und konnte erstmal warten. Ich drehte mich während dem letzten stück des Weges immer wieder um, aber die Gipfel blieben bis zum Schluss wolkenverhangen, somit war es also die richtige Entscheidung, nicht zu warten. Durch die Kälte habe ich von den empfohlenen 2 Litern Wasser knapp einen halben verbraucht, und da ich bis zum Schluss dick eingepackt war, brauchte ich auch keine Sonnencreme.









Zurück in Taupo aß ich schnell was zu Mittag, und nahm erstmal ein langes Bad. Danach klang der Tag mit Youtube und Videospielen aus, die wahren Highlights des Tages. Kurzum, das Tongariro Crossing war bisher leider eine Enttäuschung, man kann wohl nicht immer Glück haben. Vielleicht bin ich irgendwann nochmal hier, wiederhole die Wanderung mit besserem Wetter und hab auch was davon... Heute war das bedauerlicherweise nicht der Fall.

Morgen geht es um den Lake Taupo und durch die Rangipo Desert nach Waiouru, mit über 110 km wieder eine etwas längere Tour. Hoffentlich machen meine Beine nach der Wanderung keine allzu großen Probleme.






Hero of the Past

No comments:

Post a Comment